Metall

Es hätte mir schon einige Male geholfen wenn ich Metallteile zuhause 3D-drucken hätte können. Darum wollte ich einen günstigen und relativ einfachen Weg finden. 

 

Ich wollte keine teuren Maschinen kaufen und durfte den Keramikofen der HTL Andorf verwenden.


Filamente mit Metallfüllung

Die Firma BASF stellt ein Filament mit einem Edelstahlanteil von 80% her. Pro Kilogramm kostet es rund 150€. Das ist aber für meine Anwendungen sehr teuer und benötigt meines Wissens eine Debinding-Lösung um den Kunststoff aufzulösen. Das muss doch einfacher gehen!

 

Links neben dem Text findet man ein Bild von einem Versuch mit normalem kupfergefüllten Filament mit einem Anteil von 80%. Sehr verwunderlich war, dass das Material schon bei 800°C sinterte. Das fertige Teil ist elektrisch leitend aber nicht mechanisch belastbar. Das Material schmilzt und sinkt ab. Dadurch wird das Teil unten massiv und oben zu einer dünnen Kupferhülle. 

 

Der Hersteller gibt nicht an das man das Material sintern kann. Es war nur ein Versuch meinerseits. Man kann gedruckten Teilen aber einen Kupferlook verpassen indem man die Teile poliert.


Filament aus 90% Kupfer

Mit dem Kupferfilament von Virtualfoundry hat es dann sehr gut funktioniert. Das Drucken war schwieriger, da das Filament sehr spröde ist. Auf die Rückzugsgeschwindigkeit sollte man aufpassen, sonst reibt man das Material beim Extrudervorschubrad zusammen und bringt es zum Reißen.

Das Debinden erfolgt bei einer Temperaturstufe vor dem Sintern.


Fazit

Mit den Temperaturabläufen auf der Website von Virtualfoundry hat es perfekt funktioniert. Was jedoch fehlt sind Daten zur Schrumpfung. Teile schrumpfen in der Höhe und Breite verschieden.

Nacharbeiten wie z.B. Bohren, Schleifen, Fräsen, Drehen sind möglich. Die Wärmeleitfähigkeit ist wie von Kupfer bekannt wunderbar. Die Dichte ist ein wenig niedriger wie bei purem Kupfer. Beim Anschleifen merkt man leichte Poren.

 

Einsatzbereich:

  • Sehr gut einsetzbar für komplexe Kühl- bzw. Heizsysteme
  • bei höheren Temperaturen